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Gehirnmetastasen

Das Wort „Metastase“ stammt aus dem Altgriechischen von dem Begriff „metástasis“ ab, was so viel bedeutet wie „Wanderung“. In der Medizin versteht man darunter das Absiedeln von bösartigen Tumoren in entfernte Organe. Etwa ein Viertel aller Tumoren des Körpers können dabei auch in das Gehirn streuen und somit dort Metastasen ausbilden. 

Prädestiniert für Hirnmetastasen sind Lungenkarzinome, Brustkrebs, Hautkrebs sowie bösartige Geschwülste des Magen-Darm- und Urogenitaltraktes. Dadurch dass diese Art von Tumore eher im höheren Lebensalter auftreten, kommen auch die Hirnmetastasen eher ab dem 60. Lebensjahr vor. In dieser Altersgruppe nehmen sie den größten Anteil der Hirntumoren ein.

Symptome

Metastasen können einzeln oder auch zu mehreren vorkommen. Wie alle anderen Raumforderungen im Gehirn stellt ihr Wachstum wegen des durch die Schädelknochen begrenzten Raumes ein Problem dar. Der Druck im Hirn steigt durch das neu entstandene Gewebe und kann so Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen verursachen. 
Eine Metastase im Gehirn kann – vergleichbar mit hirneigenen Tumoren – je nach Lokalisation für verschiedenste Symptome verantwortlich sein. Eine Wucherung im Vorderhirn kann beispielsweise Wesensveränderungen nach sich ziehen, im Bereich der Sprachzentren hingegen Sprach- oder Wortfindungsstörungen (Dysphasie, Aphasie). Bei Raumforderungen im motorischen Zentrum kommt es häufig zu Lähmung (Paresesn). Streut der Ursprungstumor in das Kleinhirn, kann dies unter anderem Gleichgewichtsschwierigkeiten, Probleme mit der Bewegungskoordination oder Schwindel hervorrufen. Epileptische Anfälle sind ebenso eine Möglichkeit der Erstmanifestation einer Hirnmetastase.

Therapie

Wird eine Hirnmetastase entdeckt, entwickeln die verschiedenen Fachrichtungen, die den Ursprungstumor behandeln, zusammen mit Neurochirurgie und Strahlentherapie einen gemeinsamen Therapieplan. Dabei hat die operative Tumorentfernung insbesondere bei einzelnen Metastasen denen eine bestehende oder drohende Symptomatik zugeordnet werden kann, trotz des Fortschrittes in Chemo- und Radiotherapie einen hohen Stellenwert. 

Metastasen sollten wenn möglich immer in toto, also im vollen Umfang, entfernt werden. Optimalerweise geschieht dies in der sogenannten no-touch Technik: Die Metastase mit einem gewissen Sicherheitsabstand mikrochirurgisch freipräpariert ohne sie dabei selbst zu manipulieren oder zu öffnen. Auf diese Weise wird die Wahrscheinlichkeit einer Aussaat von malignen Zellen in die Umgebung deutlich verringert.  
Oftmals können Metastasen intraoperativ unter dem Operationsmikroskop gut vom gesunden Hirngewebe abgegrenzt werden, was die Durchführung der no-touch Technik vereinfacht. Zur Gewebedifferenzierung bei diffusen Formationen und bei tief liegenden Tumoren kommt der intraoperative Ultraschall, die intraoperative Navigation und gelegentlich das intra-operative MRI zum Einsatz um den Tumor exakt zu detektieren und präzise zu entfernen. 

Eine erfolgreiche Tumorresektion führt oft rasch einer Linderung der durch die Metastase verursachten Symptomatik und somit zu einer Steigerung der Lebensqualität. Das interdisziplinäre Zusammenspiel ist von zentraler Bedeutung für den weiteren therapeutischen Erfolg und daher werden in unserer Klinik wöchentliche Tumorboards durchgeführt in denen alle Patienten regelmäßig inter-disziplinär besprochen werden. So fügt sich die chirurgische Tumorentfernung zusammen mit der Strahlen- und Chemotherapie sowie der Therapie des zugrunde liegenden Tumorleidens zu einem fein und individuell abgestimmten Gesamtkonzept zusammen – mit dem Ziel die Prognose entscheidend zu verbessern.

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